Das historische Städtchen Nin

 

Auf den ersten Blick mutet Nin mit seinen etwas mehr als 1000 Einwohnern als typische dalmatinische Stadt an. Wie auch immer, ist sie in jedem Fall eine der Großen in Sachen kroatische Geschichte, weshalb sie auch diesbezüglich vor mehr als 20 Jahren entsprechend ausgezeichnet wurde. Einst Sitz der frühen kroatischen Könige und Herrscher, ist Nin für Urlauber in jedem Fall eine Reise wert, nicht nur wegen seiner historischen Bedeutung sondern auch wegen seiner außergewöhnlichen Landschaft, Natur und Umgebung.

 

Geographische Lage und Klima

Nin liegt ungefähr 15 Kilometer nordwestlich von Zadar und nur wenige Kilometer von Zaton entfernt. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage – die Autobahn A1 ebenso wie der Flughafen von Zadar befinden sich in unmittelbarer Nähe – ist die Stadt für Urlaubstripps und Ausflüge sehr beliebt. Wie auch die Region in der näheren Umgebung, herrscht in Nin mediterranes Klima. Damit herrschen die besten Voraussetzungen für erholsamen Urlaub und einen entspannten Aufenthalt. Sollte es tatsächlich einmal regnen, ist vermutlich gerade Winter. Im Sommer dagegen finden Touristen hier warmes, sonniges Wetter, das nicht nur gut tut sondern auch für positive Stimmung sorgt.

 

Natur und Strände

Herrliche Natur in der gesamten Umgebung von Nin ist eines der besten Argumente, das für einen Urlaub hier spricht. Unterschiedliche Flora und Fauna gibt es im sandigen Strandgebiet zu entdecken, wobei auch die Sumpflandschaft in der Lagune vor Nin einige seltene Exemplare an Tieren und Pflanzen zu bieten hat. Dementsprechend gibt es hier zahlreiche Anstrengungen und Projekte, um den vielfältigen Artenreichtum zu erhalten. Abgesehen von der herrlichen Landschaft rund um Nin, die für Naturbegeisterte ein echtes Highlight und besonderes Erlebnis darstellt, ist die Region auch bekannt für den heilenden Schlamm, der hier für jeden zugänglich ist. Seit der Antike gilt dieser natürliche Rohstoff als wohltuend und positiv wirkend auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Es ist ein übliches Bild in der Region, Menschen im Schlamm eingegraben zu sehen. Diese kommen meist direkt vom Queens Beach herüber geschwommen, immerhin ist das der bekannteste Strand in Nin. Der drei Kilometer lange Sandstreifen gilt als einer der schönsten in der ganzen Welt. Abgesehen vom Queens Beacht kommen Badenixen und Sonnenhungrige auch noch entlang der herrlichen Strände von Ždrijac, Prodorica and Bilotinjak auf ihre Kosten. Insgesamt kommen die bekannten Sandstrände in Nin auf 8 Kilometer Länge, wobei sie gerade für Familien mit Kindern perfekt für einen entspannten Tag am Strand geeignet sind.

 

Blick zurück

Der Queens Beach ist nach der Frau des ersten kroatischen Königs, Tomislav, benannt. Aufgrund seiner außerordentlichen Bedeutung gehörte Nin seit jeher zu den wichtigsten Städten in der frühen kroatischen Geschichte. Immerhin war es das erste politische und religiöse Zentrum des kroatischen Staates im Mittelalter. Zwischen dem 7. und 11. Jahrhundert war hier der Sitz vieler kroatischer Herrscher ebenso wie das religiöse Zentrum, das hier zwischen dem 9. und 19. Jahrhundert seinen Sitz hatte. Auch wenn diese geschichtlichen Daten durchaus beeindruckend erscheinen, die Geschichte der Stadt reicht noch weiter zurück, denn mehr als 3000 Jahre zuvor gründeten die Liburner hier bereits eine Siedlung, die Aenona hieß. Diese gelang unter ihrer Herrschaft ebenso wie unter den nachfolgenden Römern zu wahrer Blüte. In den folgenden Jahren der Zerstörung und der kriegerischen Auseinandersetzungen, die im 16. Und 17. Jahrhundert vorherrschten, verlor Nin vor allem die politische Bedeutung, die sie bis heute nicht mehr zurück gewann.

 

Sehenswürdigkeiten und Sehenswertes in Nin

Der historische Kern des Städtchens Nin besteht aus einer Insel mit etwas mehr als 500 Meter Durchmesser, das über zwei Brücken mit dem Festland verbunden ist. Ein guter Ausgangspunkt, um einen Rundgang durch die Altstadt zu beginnen, ist das Archäologische Museum von Nin, wo eine Vielzahl an Fundstücken aus den unterschiedlichsten geschichtlichen Perioden ausgestellt sind. So etwa befindet sich hier eine Reproduktion eines Bootes aus dem 11. Jahrhundert ebenso wie eine Nachbildung des Taufbeckens von König Višeslav's. Weitere historische Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Kirche des Hl. Anselm mit dem imposanten Glockenturm, die Überreste eines römischen Tempels sowie die Kirche vom Hl. Kreuz. Diese gilt als die kleinste Kathedrale der Welt und hat sich weitgehend das ursprüngliche Aussehen aus dem 9. Jahrhundert erhalten. Ebenso wie die Kirche des Hl. Nicholas, die als hervorragendes Beispiel des frühen romanischen Baustils vom Ende des 11. Jahrhunderts gilt. Das Museum des Salzes ist eine weitere Sehenswürdigkeit in Nin, die sich Besucher nicht entgehen lassen sollten. Denn hier gibt es die Tradition der Produktion des weißen Goldes zu entdecken, die wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt hatte. Bei einem Besuch in Nin darf ein Abstecher zur Statue von Bischof Gregory, der im Mittelalter wirkte, keinesfalls fehlen. Es ist dies ein Werk des bekannten kroatischen Bildhauers Ivan Meštrović. Wer den goldenen großen Zeh der Statue berührt, hat in Zukunft Glück in seinem Leben.

 

Was gibt es zu erleben und zu unternehmen

Eine der besten Möglichkeiten, die Sehenswürdigkeiten von Nin und seiner Umgebung kennen zu lernen und zu erkunden, ist mit dem Fahrrad. Es gibt hier mehr als 100 Kilometer Fahrradwege wie etwa die Verbindung zwischen Zadar-Zaton-Nin oder von Nin zur Insel Vir, wobei hier eine Brücke das Festland mit dem Eiland verbindet. Für Abenteuerlustige, denen auch etwas Staub oder Schmutz nichts ausmacht, gibt es off-road Wege zur Nutzung. Die Lagune von Nin gilt in der Szene der Surfer und Kitesurfer als eine der besten Locations. Wer sich diesen Sportvarianten als Anfänger nähern möchte, findet Unterricht in der Surfschule direkt am Strand. Hier sind auch alle gut aufgehoben, die ihre Kenntnisse oder Erfahrungen einfach etwas auffrischen möchten. Nin gilt als perfekte Ausgangslage für unterschiedliche Ausflüge – etwa zum Sightseeing nach Zadar oder in die Nationalparks Krka, Kornati und Paklenica oder aber zu echten Abenteuern wie einem Bungeejump von der Brücke bei Maslenica.

 

Veranstaltungen und regionale Küche

Feste und Feierlichkeiten, die in Nin stattfinden, haben meist einen religiösen Charakter und sind der Lady von Zečevo oder aber den Schutzheiligen von Nin, der Hl. Marcalena und dem Hl. Anselm gewidmet. Für manche ist vermutlich auch das Festival der Sonne und des Lichts, šokolijada, eine Attraktion, die einen Aufenthalt in Nin unvergesslich machen. Die Veranstalter präsentieren dabei ein traditionelles Produkt aus Schweinefleisch, eben šoko. Der einzigartige Geschmack ist eine Mischung aus regionalem Fleisch, Salz aus Nin und dem Borawind ebenso wie einem Rezept, das über Generationen weiter gegeben wird. Šokolijada gilt als Wettbewerb der bekanntesten Hersteller von šokol in der gesamten Region. Monatelange penible Vorbereitung machen aus dem Fest etwas ganz besonderes, eine perfekte Mischung aus Tradition und Unterhaltung. Das Festival der Sonne und des Lichts findet jährlich in der Kirche des Hl. Kreuzes statt, wo Besucher das einzigartige Lichtspiel im Inneren des Bauwerkes bestaunen können. Aufgrund einiger Öffnungen im Mauerwerk kann es als Sonnenuhr und als Kalender genutzt werden und erinnert etwas an die weltbekannten Steine des Stonehenge.

 

Kleine Stadt ganz groß

Nin ist eine pittoreske kleine Stadt mit großer historischer Bedeutung. Zeugnisse der glorreichen und turbulenten Vergangenheit finden sich hier noch heute an jeder Ecke, trotz einiger Grausamkeiten, die die Stadt einst hinnehmen musste. Nin kann stolz sein auf das was geblieben ist und erhalten wurde, vor allem auf die unberührte und einzigartige Landschaft der Umgebung. Mit dem historisch-kulturellen Erbe und der landschaftlichen Schönheit, ist es ein ohne Zweifel ein echtes Juwel in Norddalmatien.

 

 

Photo by Ivan Čorić